Mercedes-Benz schafft das Homeoffice für Führungskräfte ab

„Der gegenseitige Austausch in Präsenz sei unerlässlich, um besser auf Herausforderungen reagieren zu können.“ So steht es in der managerSeminare, Ausgabe 323, Februar 2025.

Das ist die Begründung. Doch was ist die Reaktion? Und vor allem: Was bedeutet das für die Menschen, die führen?
Ich sehe in vielen Unternehmen ähnliche Dynamiken – und vor allem ähnliche innere Kämpfe: Braucht Führung wirklich physische Präsenz – oder einfach nur echte Verbindung?
Geht es um Produktivität – oder um die Angst, Kontrolle zu verlieren?
Was, wenn die größte Herausforderung nicht das Team ist – sondern meine eigene innere Zerrissenheit?

𝐉𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐓𝐫𝐞𝐧𝐝 𝐞𝐫𝐳𝐞𝐮𝐠𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐧 𝐆𝐞𝐠𝐞𝐧𝐭𝐫𝐞𝐧𝐝
Homeoffice war lange Fortschritt und Lösung. Jetzt schlägt das Pendel zurück. Doch was folgt als Nächstes?

In meiner Karriere habe ich gelernt: Führung bewegt sich immer in Wellenbewegungen.

Erst hieß es: „Ohne Präsenz kann Führung nicht funktionieren.“
Dann: „Homeoffice ist die Zukunft!“
Jetzt: „Führungskräfte müssen wieder vor Ort sein.“
Und morgen? Wahrscheinlich entsteht eine neue Form der Flexibilität, weil Führung immer aus Anpassung und Balance besteht.
Führung ist keine Frage des Ortes – sondern ein Balanceakt.

Albert Einstein sagte: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

Ich verstehe diese Entscheidung – und hinterfrage sie. Führung braucht Nähe: Die kleinen, unscheinbaren „Mini-Kontrakte“ im Alltag – das Gespräch in der Kaffeeküche, ein spontaner Austausch, ein gemeinsames Mittagessen – stärken Vertrauen und Leistung.

Doch dann wechsle ich die Perspektive:
Als Führungskraft will ich mein Team eng begleiten.
Als Mensch will ich flexibel sein, Zeit für Familie haben, selbstbestimmt arbeiten.
Und genau hier liegt die wahre Herausforderung: Wie bekomme ich beides unter einen Hut?

Führung im Wandel – Kontrolle oder Vertrauen?
Viele Führungskräfte stehen vor genau diesem inneren Konflikt:
Darf ich loslassen, ohne an Einfluss zu verlieren?
Bin ich weniger präsent, wenn ich nicht physisch vor Ort bin?
Oder fürchte ich, dass sich Führung verändert – und damit auch meine eigene Rolle?

Meine Erfahrung zeigt: Es gibt Lösungen.
Es braucht eine ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Unsicherheit.
Es braucht Mut, zu erkennen, dass Führung nicht in Quadratmetern messbar ist, sondern in Vertrauen.
Am Ende geht es um zwei entscheidende Fragen:

Führe ich aus Überzeugung – oder aus Angst, etwas zu verlieren?
Und was wäre, wenn Führung nicht eine Frage des Wo ist – sondern des Wie?
Ich glaube nicht, dass Homeoffice der Feind guter Führung ist. Ich glaube daran, dass Führungskräfte mit gezieltem Coaching passgenaue Lösungen entwickeln können. Denn Arbeitszeit ist Lebenszeit.

Ich freue mich auf Eure Kommentare.

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